Auf dem Platz direkt neben der Kirche befindet sich das Oberjosbacher Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege.
Aktuelle Gestaltung des Ehrenmals
Die heutige Gestaltung des Ehrenmals geht auf die Umgestaltung von 1963 zurück, bei der die Figurengruppe des alten Ehrenmals übernommen wurde. Die lebensgroße Sandsteinskulptur aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts stellt einen knienden Soldaten dar, der für seinen toten Kameraden betet. Damit verherrlicht das Denkmal nicht wie viele andere "Kriegerdenkmale" die Kämpfer, sondern erinnert an das Leid, das jeder Krieg unweigerlich über uns alle bringt.
An der Natursteinmauer sind eine Inschrift und drei Bronzetafeln mit den Namen der in den beiden Weltkriegen Gefallenen und Vermissten aus dem Ort angebracht (Oberjosbacher und nach Oberjosbach gekommene Vertriebene).
Aufnahme aus dem Sommer 1976
Der Platz vor dem Ehrenmal war ursprünglich nicht gepflastert, sondern mit Kieselsteinen bedeckt. Die folgende Aufnahme zeigt das Ehrenmal im Juni 1976, nachdem der Holzzaun zur Böschung im Rahmen der Dorfverschönerung zur 775-Jahr-Feier durch einen Maschendrahtzaun ersetzt wurde.
Frühere Gestaltung des Ehrenmals
Bereits drei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde auf dem gleichen Platz neben der Kirche (etwas weiter vorne) ein Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1914-1918) errichtet. Mit der Ausführung wurde der Bildhauer Adolf Roth aus Zeilsheim beauftragt, der kein Helden-Denkmal vorschlug, sondern das Leid und die Kameradschaft in den Mittelpunkt stellte.
Gedenken am Volkstrauertag
Jährlich am Volkstrauertag (Sonntag vor dem Totensonntag) wird am Ehrenmal in einer kleinen Gedenkstunde der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Verfolgung auf der ganzen Welt gedacht.
Gefallene und Vermisste 1. Weltkrieg 1914 - 1918
- BERNINGER Peter 09.09.1914
- DIETZ Josef 23.02.1952
- DINGES Heinrich Josef 01.07.1918 (vermisst)
- ERNST Heinrich 05.06.1918
- ERNST Johann 01.10.1918
- ERNST Josef 30.09.1918
- HAUPT Anton 01.07.1916
- ICKSTADT Johann 23.10.1918
- RACKY Johann 01.11.1916
- SCHMITT Peter 27.08.1917
- SCHÜTTLER Adam 07.10.1914
- SERVAS Karl 07.06.1918
- WAGNER Johann 01.11.1916
Gefallene und Vermisste 2. Weltkrieg 1939 - 1945
- ANDERLIK Friedrich 05.09.1941
- BOMMERSHEIM Wilhelm 09.03.1944
- DINGES Friedrich 19.11.1942
- DOLAK Johann 09.07.1944
- DORN Adam 22.01.1944
- DREXLER Johann 01.03.1945 (vermisst)
- ERNST Bernhard 28.02.1945
- HEITEL Erwin Herbst 1943 (vermisst)
- HEITEL Hans 12.04.1943
- HOFFMANN Kurt 12.12.1946
- HORNE Bernhard 01.04.1944 (vermisst)
- ICKSTADT Heinrich 08.10.1944
- ICKSTADT Julius 11.03.1945
- KLOMANN Alois 08.11.1943
- KUHN Johann 19.12.1944
- MEURER Josef 09.03.1945 (vermisst)
- OBENLAND Oswald 08.05.1945
- ORLOWSKY Heinz 13.12.1943
- PAUL Adolf 02.11.1944 (vermisst)
- PAULY Jakob 02.08.1942
- PODMELLE Adolf 09.12.1944
- RACKY Alfred 24.09.1943
- RACKY Ewald 12.04.1945
- RACKY Friedrich15.03.1945
- SCHAUER Ernst 10.07.1944
- SCHLÖGL Franz 26.09.1943 (vermisst)
- SCHÜTTLER Adam 28.09.1942
Heute gibt es zwar noch lebende Zeitzeugen des 2. Weltkriegs, aber kaum jemand kennt die Gefallenen und Vermissten. Ihre Familiennamen sind jedoch auch heute noch vielfach im Ort präsent, so dass die Betroffenheit auch heute noch spürbar wird. In der Kriegszeit hatte Oberjosbach nur etwa 470 Einwohner, d.h. viele Familien haben oft noch junge Männer verloren.
Nie wieder Krieg lautet die Mahnung, die zu unser aller Entsetzen immer noch missachtet wird, mit schrecklichen Folgen auf der ganzen Welt.